Gegenstand Buch: Die Magie der Sphären

Es heißt, der Allererste, der einst den Weg des gläubigen Kriegers beschritt, sei der Erschaffer dieses magischen Buches.
In seinem langen Leben meisterte er viele gefährliche Abenteuer und half vielen Menschen aus ihrer Not. Der Göttervater spürte das Gute in ihm und seinem Tun und oft war es sein Wohlwollen, das den heiligen Mann und seine Mitstreiter aus einer lebensbedrohlichen Lage rettete. Der heilige Mann wusste anfangs nicht, was ihm seine Stärke verlieh. Doch in vielen Jahren des Kämpfens und Betens begriff er langsam. Und er dankte es seinem Gott mit noch innigeren Gebeten.
Er brachte viele junge Recken auf den Pfad des gläubigen Kriegers und gab ihnen all sein Wissen mit auf die Reise, um Gutes in die Welt zu tragen.
Doch als er spürte, dass sein Ende nicht mehr fern lag, machte er sich Gedanken, wie er sein Wissen dauerhaft für die Nachwelt bewahren könne. Die Lösung war ein Buch. Nach und nach schrieb er all seine Erfahrungen darin nieder und als er damit fertig war, unternahm er eine letzte große Reise zum berühmten Imperial-Tempel der Zweifaltigkeit in Ak-Sidal. In diesem angelangt, trat er an den Altar und legte das Buch darauf nieder. Er stütze sich mit der einen Hand auf das Buch und reckte die andere mit seinem mächtigsten Stoßgebet gen Himmel, um Akbeth persönlich anzurufen. Die Priester wollten schon protestieren, als plötzlich ein gewaltiges Gewitter niederbrach. Die Wände des Tempels erzitterten, doch der Heilige Mann blieb ruhig stehen und betete inbrünstig weiter. Die umstehenden Priester bemerkten ein immer stärker werdendes Glimmen einer Aura an ihm, während sie sich ängstlich an die Wände drückten. Als das Gewitter ebenso plötzlich wieder aufhörte, wie es begann, kniete der Heilige Mann vor dem Altar nieder und küsste den Boden. Kurz darauf starb er. Die Priester bahrten ihn auf und erwiesen ihm die letzte Ehre, denn er war offensichtlich von Akbeth persönlich gesegnet worden.
Das Buch jedoch gab ihnen Rätsel auf. Sie versuchten alles, um es zu öffnen, doch gelang ihnen dies nie. So blieb es lange an eben der Stelle liegen, an der es der Heilige Mann zurückgelassen hatte.
Einige Monate später betrat ein junger Recke in schwerer Rüstung den Tempel. Er hatte von der Geschichte vom Ende des heiligen Mannes gehört und hatte sich auf den weiten Weg zum Tempel gemacht. Auch hatte er von dem Buch gehört und wollte ergründen, was es damit auf sich hatte. Denn der Heilige Mann war sein Meister gewesen und er sein erster Schüler.
Er trat an den Altar und betrachtete das Buch. Auf dem Einband war der Handabdruck des heiligen Mannes eingebrannt. Sonst war nichts Besonderes zu erkennen. Er kniete nieder und sprach ein stilles Gebet, legte dann seine Hand auf den Abdruck seines Meisters und öffnete das Buch. Darin fand er die gesammelten Geheimnisse und Erfahrungen des heiligen Mannes. Von einfachen Ratschlägen für den bewaffneten Kampf, bis zu einer Anleitung zum Beten. Denn nur mit den richtig gewählten Worten, kann sich der Paladin der Nähe Akbeths gewiss sein. Gestärkt durch den göttlichen Segen kann und wird jede Gruppe erfolgreich sein.
Die Priester, die staunend sein Tun beobachteten, erkannten nun auch, wieso sie das Buch nicht hatten öffnen können. Es fehlte ihnen die Aura, die diesen jungen Mann umgab. Genau dieselbe Aura, die auch den heiligen Mann am Abend seines Todes umgab.
Zeit seines Lebens setze Loramo, so hieß der junge Mann, die Bestrebungen seines Meisters fort und vollbrachte viel Gutes. Mit Hilfe des Buches unterrichtete er viele Schüler und schärfte ihnen ein, sich die Weisheiten seines Meisters gut einzuprägen, um die Gefahren, denen sie auf ihren Wegen begegnen würden, bestehen zu können.
Keiner seiner Schüler jedoch erschien ihm würdig genug, sein Erbe anzutreten und so verschwand er eines Tages spurlos. Und mit ihm das Buch.

Nach einer Idee von Medizinmann und Ophthalmos - Vielen Dank!